David gegen Goliath
Rettet den Rursee e.V.
2012 - 2013 | strategie | beratung | konzept | markenentwicklung | typografie | grafik | webdesign | ui/ux | film | animation | 3d | programmierung | photographie | print | text | kampagne | pr | memetik | raum | social media | #loewnanteil
Markenentwicklung2012
Die Brand Rettet den Rursee zeichnet sich sehr stark durch Gegensätze aus. Die dominierende Farbe greift das Blau des intakten Sees auf und illustriert somit einen idyllischen Status quo.
Das komplementäre Rot steht im krassen Gegensatz zum Idyll und wird in der Marken-Kommunikation zur Illustration der Gefahr für die Region verwendet.
Die Kommunikation der Gegensätze wird zusätzlich durch das Keyvisual unterstützt: Die zerrissene Landschaft findet sich als dominierendes Element der Kommunikation auf allen Kanälen und unterstreicht das Narrativ des Idylls in Gefahr zusätzlich.
Webdesign & -entwicklung2012
Nachdem sich die BI gegründet hat, muss alles sehr schnell gehen. Innerhalb weniger Tage entsteht als Landingpage ein Onepager mit angeschlossener Newsletter-Funktion.
Im Laufe der Zeit wird der Internetauftritt der Bürgerinitiative Stück für Stück erweitert und sukzessive zu einem Informationsportal ausgebaut.
Wie viel sind beispielsweise 200.000 LKW, die sich während der Bauzeit durch die Dörfer wälzen müssten?
Verschiedene Infoseiten visualisieren, was das Projekt für die Region wirklich bedeuten würde. Das kommt an.
Kampagne2012
Dagegen sein reicht nicht. Ein erfolgreicher Kampf setzt eine fundierte Argumentation voraus. Neben der aktiven Verbreitung der eigenen Standpunkte, bedeutet dies auch eine kritische Auseinandersetzung mit den Argumenten der Gegner.
»Für Euch kommt der Strom aus der Steckdose!«
Um die Diskursführerschaft zu erlangen, ist es essentiell, die plakativen Argumente der Gegner ins Leere laufen zu lassen.
Für Rettet den Rursee heißt das, öffentlichkeitswirksam den Beweis zu führen, dass ein PSW zwar der Region schadet, der Energiewende jedoch nicht förderlich ist.
Von Fakten und medialer Aufmerksamkeit gestützt gelingt es, rund um den See eine Koalition aus Bürgern, Politik und Wirtschaft zu schmieden. Rettet den Rursee sammelt mehr als 8.500 Unterschriften gegen das PSW. Die Anrainer-Gemeinden lehnen das Projekt schließlich mehrheitlich ab.
Pressearbeit2012
Konzept und Strategie der Bürgerinitiative gehen auf. Mehr als 150 Artikel in der regionalen & überregionalen Presse sowie diverse Blogposts beschäftigen sich schließlich mit dem Kampf der Bürger gegen das Mammutprojekt.
5vor12 Demonstration am Rursee2013
Im März 2013 wird es ernst. Der Regionalrat in Köln entscheidet über das Projektvorhaben. Um die Stimmen der Menschen noch deutlicher hörbar zu machen, veranstalten wir am Rursee eine Demonstration mit einer für die Region bisher ungesehenen Größe.
Trotz Nieselregen versammeln sich mehr als 1000 Menschen am See. Es wird ein ÖPNV-Shuttleservice eigerichtet, um die Teilnehmer kostenlos an den Veranstaltungsort zu transportieren. Auf der Bühne unterstützen hochkarätige Sprecher und Musiker der Region das Anliegen der Demonstranten.
Innerhalb von nicht einmal 24 Stunden produzieren wir ein Demovideo für Vimeo und die sozialen Medien...
...das gut ankommt, geteilt wird und zunehmend an Traction gewinnt.
48 Stunden nach der Demo lassen wir per Pressemitteilung die Bombe platzen.
#trialeaks2013
Trianel versucht, die Bürgerinitiative mit einer Unterlassungserklärung juristisch mundtot zu machen. Die angedrohte Strafe beträgt 500.000 €.
Ein kapitaler Fehler, den wir öffentlichkeitswirksam nutzen können. Durch strategische Potenzierung des Streisand-Effekts richtet die Unterlassungserklärung für Trianel mehr Schaden an, als die Veröffentlichung von Projektdokumenten es jemals vermocht hätte.
Trianel gibt auf2013
Am 21.06.2013 gibt sich Trianel geschlagen und sagt seine Pumpeicherwerk-Pläne am Rursee endgültig ab.
Nach dem erbitterten Kampf der Menschen sorgt die Ankündigung des Projektierers für Aufatmen in der Region und deutschlandweite Presseberichterstattung.
Fünf Jahre später2018
Selbst fünf Jahre nach dem Ende der PSW-Pläne ist Rettet den Rursee in der Eifel eine feste Institution. Auch heute kann man den Rursee nicht besuchen, ohne auf Spuren des erfolgreichen Kampfes der BI zu stoßen.